Stadtteildialog lädt zur Beteiligung ein

Stadtteildialog Mobilität Am Steindl

Die Stadt Krems hat im Februar 2021 zum Stadtteildialog Mobilität Am Steindl eingeladen. Alle BewohnerInnen und GrundbesitzerInnen des Stadtteils sind aufgerufen ihre Erfahrungen einzubringen und mitzudiskutieren. Ziel ist die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für den Steindl. Der Beteiligungsprozess wurde so aufgebaut, dass er trotz der aktuellen COVID-19-Situation stattfinden kann – daher findet vieles im digitalen Raum statt.

Der Beteiligungsprozess ist als Konsultation der BürgerInnen angelegt. Das bedeutet, dass die Expertise der Menschen vor Ort über verschiedene Beteiligungs-Module eingeholt wird, die Ergebnisse werden von einem Fachplaner bearbeitet. Die Entscheidungen liegen bei den politisch Zuständigen.

Der Dialog wird von PlanSinn, einem Büro mit viel Erfahrung in der BürgerInnenbeteiligung und vom Verkehrsplanungsbüro Schneider Consult, das die lokalen Verhältnisse sehr gut kennt, begleitet.

 

Der Beteiligungsprozess findet in 3 Modulen statt:

1) Umfrage: Alle BewohnerInnen und GrundbesitzerInnen des Stadtteils erhielten im Februar 2021 eine Einladung zu der Mobilitäts-Umfrage, die sowohl digital als auch als Papier-Fragebogen ausgefüllt werden konnte.

2) Digitale Workshops: Ende März und im April fanden drei digitale Workshops statt, die jeweils einem anderen Mobilitätsthema gewidmet waren (zB. Radfahren und Zu-Fuß-Gehen, Öffentlicher Raum und Parken).

3) Spaziergänge: Nach der Auswertung der Ergebnisse der Workshops finden gemeinsam mit dem Verkehrsplaner zwei Spaziergänge am 11. und 12. Juni 2021 statt – eine Gelegenheit für einen Austausch vor Ort. Dort werden die Ergebnisse präsentiert und ein letztes Feedback der BewohnerInnen eingeholt.

(Termine aufgrund der Covid-19-Situation mit Vorbehalt!)

Die Ergebnisse des Prozesses werden in einem Bericht zusammengestellt und dienen als fachliche und politische Entscheidungsgrundlage zur Mobilität im Stadtteil.

 

Umfrage als erster Schritt

Der erste Schritt im Stadtteil-Dialog war eine Online-Umfrage, die von 9. Februar bis 1. März geöffnet war. Es gab reges Interesse an dieser Umfrage. 300 Haushalte mit insgesamt 492 Personen waren eingeladen teilzunehmen, davon folgten 82 Personen der Einladung. …

Den vollständigen Artikel “Stadtteildialog Mobilität Am Steindl – Erste Ergebnisse aus der Umfrage” finden Sie hier.

Die finale Auswertung der Umfrage Am Steindl finden Sie unter folgendem Link: Auswertung Umfrage Am Steindl

 

Vertiefung der Umfrageergebnisse in den Workshops

In einem weiteren Schritt des Stadtteildialogs fanden 3 Online-Workshops statt, zu den Themen:

  • „Fuß- und Radverkehr“ am Montag, 15. März 2021
  • „Öffentlicher Raum und Parken“ am Montag, 12. April 2021
  • „Öffentlicher Verkehr und Autoverkehr“ am Montag, 19. April 2021

Die Workshops wurden durch ein externes Büro moderiert und von Personen der Verwaltung und des beauftragten Verkehrsplanungsbüros fachlich begleitet.

Ziel war es, die Ergebnisse der Umfrage zu vertiefen und gezielt lokales Wissen der BewohnerInnen zu Problemstellen, Verbesserungsvorschlägen und Wünschen abzufragen. Fragestellungen, wie „Wo wären geeignete Stellen für Baumpflanzungen?“, „Welche Anreize zum Radfahren könnten man setzen“ wurden diskutiert und in einem Padlet festgehalten, dass allen TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt wurde. Im dritten Workshop konnte neben den Themen Öffentlicher Verkehr und Autoverkehr auch eine Priorisierung der Anliegen durch die BürgerInnen vorgenommen werden. Ebenfalls Thema der Workshops war der Ausbau des Kraxenweg Süd. Die Anliegen der BürgerInnen wurden gesammelt und werden derzeit auf Machbarkeit geprüft.

Dokumentation Workshop 1 und 2 – Stadtteildialog Am Steindl

Dokumentation Workshop 3 – Am Steindl

 

Stadtteilspaziergänge – Austausch vor Ort

Am 11. und 12. Juni 2021 fanden, nach Auswertung der Ergebnisse aus den Workshops, zwei Stadtteilspaziergänge am Steindl gemeinsam mit den BewohnerInnen statt – eine Gelegenheit für einen Austausch vor Ort.

Bei beiden Spaziergängen wurden an vier ausgewählten Standorten vom Verkehrsplanungsbüro Schneider Consult sowie dem Amt für Stadt- und Verkehrsplanung Gestaltungsvorschläge und Lösungsansätze im Bereich der Mobilität für den Steindl präsentiert und ein letztes Feedback der BewohnerInnen eingeholt. Lisa Purker und Hanna Posch (Büro PlanSinn) moderierten die Spaziergänge.

Am Standort Kraxenweg Süd wurde eine Verschwenkung der Fahrbahn mit dem Ziel einer Verlangsamung des Autoverkehrs, einer Verringerung der Versiegelung sowie guter Bedingungen für den Radverkehr diskutiert. Eine Kompromisslösung, die gemeinsam zwischen Politik, Verwaltung und BewohnerInnen erzielt werden konnte.

Zweiter Stopp des Spaziergangs war der nur wenige Meter weiter nördlich gelegene Kreuzungsbereich Kraxenweg / Steindlstraße. Das Büro Schneider Consult präsentierte einerseits einen Vorschlag für eine neue Verkehrsorganisation der Kreuzungen im Stadtteil und andererseits ein Musterbeispiel für die Stellplatzorganisation, u.a. für die Steindlstraße oder Bäckerberggasse. Zum Vorschlag für die Gestaltung der Steindlstraße gab es insgesamt positives Feedback.

Zum Thema AnwohnerInnen-Parken – ein Vorschlag der derzeit in der Arbeitsgruppe Parken diskutiert wird – gibt es geteilte Meinungen, grundsätzlich ist die Stimmung jedoch positiv.

Vierter und letzter Halt war der Spiel- und Sportplatz Kraxenweg. Die Fläche wird im aktuellen Änderungsverfahren des Flächenwidmungsplans in eine Grünfläche umgewidmet und ist daher dauerhaft als solche gesichert. Ein Vorschlag zur Umgestaltung der Randbereiche des Spielplatzes wurde in Kooperation mit NÖ Gestalten ausgearbeitet. Er enthält u.a. eine Verschwenkung und Einfärbung der Fahrbahn, um die Geschwindigkeit zu reduzieren und die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Nach der Umgestaltung soll eine Verordnung als Begegnungszone geprüft werden. Außerdem sollen neue Sitzgelegenheiten die Nutzung als „Dorfzentrum“ fördern.

Die gesammelten Ergebnisse der Spaziergänge finden Sie hier:  Endbericht Stadtteildialog Am Steindl Juni 2021.

In weiterer Folge wurden die mit den BewohnerInnen erarbeiteten Gestaltungsvorschläge auf Umsetzbarkeit und Budgetkosten bewertet. Folgende Maßnahmen können und sollen weiterverfolgt werden und wurden daher im  Konzept zur Mobilität für den Stadtteil am Steindl aufgenommen:

  • Sanierung Bergstiege
  • Umgestaltung Kraxenweg Süd
  • Fahrbahnverschwenk Steindlstraße
  • Verkehrsberuhigung Kraxenweg Sport- und Spielplatz
  • Rechtsvorrang Kreuzungsbereiche „Tempo 30 Zone“
  • Gehsteig Bäckerberggasse

Den gesamten Bericht sowie die Plandarstellungen finden Sie hier: 

1_Bericht

2.1_Lageplan_Bestand 

2.2_Lageplan_Maßnahmen 

2.3_Regelplan_Steindlstraße 

2.4_Lageplan_Kraxenweg   

Das Mobilitätskonzept wird den jeweiligen Fachabteilungen zur weiteren Bearbeitung übergeben. Diese werden die Projekte in das Budget der nächsten Jahre einmelden. Nach politischer Zustimmung zum Budget und der Ausarbeitung von allfälligen Einreichprojekten sollen die Verbesserungen zur Umsetzung gebracht werden.

Die Stadt Krems bedankt sich bei allen Beteiligten für die kooperative Zusammenarbeit und die konstruktiven Gespräche im Rahmen des Stadtteildialogs Mobilität am Steindl.

 

Update zum Projekt

Im Frühjahr 2021 fand der Stadtteildialog Mobilität Am Steindl unter Beteiligung zahlreicher AnwohnerInnen des Steindl statt, nun werden erste Ergebnisse des Prozesses umgesetzt.

Alles über den Prozess finden Sie hier zum Nachlesen: https://www.krems2030.at/stadtteildialog-mobilitaet-am-steindl-2

Fertigstellung Kraxenweg Süd

Das zur Zeit des Stadtteildialogs bereits bewilligte Projekt Kraxenweg Süd zwischen der Straße Am Steindl und der Steindlstraße wurde im oberen Abschnitt für den Zeitraum des Stadtteildialogs zurückgestellt, um die Ergebnisse dessen einfließen lassen zu können.

Ein großes Anliegen der BürgerInnen war die Vermeidung von Durchzugsverkehr und zusätzlicher Versiegelung. Gemeinsam wurde an einer Kompromisslösung zwischen den Vorstellungen und Möglichkeiten der Politik, der Verwaltung und den BewohnerInnen gearbeitet.

Das Projekt, welches auf Basis der Ergebnisse des Stadtteildialogs ausgearbeitet wurde, wurde nun umgesetzt. Im südlichen Abschnitt des Kraxenweg wurde ein Grünstreifen zwischen Gehweg und Fahrbahn ergänzt. Im Abschnitt oberhalb der Weingartensiedlung wurde eine Verschwenkung der Fahrbahn mit dem Ziel einer Verlangsamung des Autoverkehrs vorgenommen. Die Verringerung der Versiegelung im Vergleich zum ursprünglich bewilligten Projekt durch Begrünung kann mit ca. 100m² beziffert werden. Die Bepflanzung wird demnächst vorgenommen. Wie bereits im Stadtteildialog kommuniziert kann eine Bepflanzung mit Bäumen aufgrund der unterirdischen Einbauten (Gas, Strom, etc.) nicht erfolgen, Sträucher und andere Pflanzen können jedoch herangezogen werden.

Rechtsvorrang und Tempo 30-Piktogramme

Zur Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 km/h im Gebiet am Steindl wurde von den AnwohnerInnen bei den Workshops vorgeschlagen, Tempo 30 Piktogramme auf die Fahrbahn anzubringen. Die Anbringung wurde beauftragt.

Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduktion der Geschwindigkeit wurde zudem die Entfernung der Vorrangzeichen und Umsetzung des Rechtsvorrangs bei den Kreuzungen Kraxenweg/Bäckerberggasse und Kraxenweg/Steindlstraße vorgeschlagen. Dadurch wird die Durchfahrtsmöglichkeit bei den Kreuzungen unterbrochen. Der Kfz-Verkehr muss sich langsam herantasten und vergewissern, dass sich kein rechtskommender Verkehr der Kreuzung nähert. Dies steigert die Achtsamkeit und verringert die Geschwindigkeit des Verkehrs. Zur Erhöhung der Aufmerksamkeit vor den Kreuzungen werden sogenannte „Haifischzähne“ angebracht. Die Umsetzung soll im Sommer 2022 stattfinden.

Verkehrsberuhigung und Begrünung Steindlstraße

Auf Wunsch der BewohnerInnen soll eine Verlangsamung des Autoverkehrs sowie die Strukturierung der parkenden Kfz stattfinden, um die Engstellen und die Situation bei den Hauszufahrten zu entschärfen. Zudem war die Entsiegelung und Begrünung des Straßenraums ein Anliegen.

Durch eine Markierung der Stellplätze und dem Schaffen von Grünflächen mit wechselseitiger Anordnung werden Fahrbahnverschwenke erreicht, die zur Geschwindigkeitsreduktion und einer Ordnung der Stellplätze beitragen. Baumpflanzungen werden aufgrund der unterirdischen Einbauten (Strom, Gas, Wasser) nur an einem Standort vorgenommen werden können.

2.1_Lageplan_Rev.A

2.2_Lageplan_Rev.A

 

Weitere Informationen unter: amsteindl@krems.gv.at oder unter 02732 801 402, Amt für Stadt- und Verkehrsplanung, Frau DI Trauner

 

Publiziert am 21.04.2021, Aktualisiert am 13.06.2022